Engerlinge im Rasen
Engerlinge im Rasen sind gefürchtete Schädlinge. Denn sie können zu einem massiven Absterben des Rasens führen durch den Wurzelfrass. Engerlinge im Rasen können durch drei verschieden Käferarten verursacht werden:
- Maikäfer
- Gartenlaubkäfer
- Junikäfer
Maikäfer
Maikäfer (Melolontha) treten regional sehr verschieden auf. Auch von Jahr zu Jahr schwankt ihr Aufkommen stark. Der Entwicklungszyklus eines Maikäfers erstreckt sich über drei Jahre und ist damit der längste der drei Käferarten.
Im Mai kriechen die Maikäfer aus ihren Verstecken im Boden. Sie ernähren sich von den Blättern der Laubbäume. Ab Ende Mai legen sie Eier im Boden ab. Aus diesen schlüpfen die Larven, welche bereits die ersten Schäden verursachen. Die Larven überwintern in den tieferen Bodenschichten. Im nächsten Jahr, sobald sich der Boden genügend aufgewärmt hat, beginnt das grosse Fressen erneut. Im zweiten Jahr treten deshalb auch die grössten Schäden auf. Ab Ende Juni des dritten Jahres beginnen sich die Engerlinge zu verpuppen. Nach etwa drei Monaten Verpuppungsphase schlüpfen die Maikäfer. Die Käfer überwintern im Boden und fliegen im nächsten Frühling von Neuem aus.
Der Junikäfer
Der Junikäfer (Amphimallon solstitiale) ist ein brauner, behaarter Käfer. Er ist etwa 15–18 mm gross und dem Maikäfer sehr ähnlich, jedoch deutlich kleiner als dieser. Der Entwicklungszyklus des Junikäfers erstreckt sich über zwei Jahre. Ab dem Zeitpunkt der Eiablage dauert es folglich zwei Jahre, bis wieder ein Käfer entsteht.
Wie es der Name schon sagt, fliegt der Junikäfer ab Juni bis Anfang Juli. Der Flug setzt jeweils in der Dämmerung ein. Nach dem Flug legen die begatteten Weibchen die Eier in eine Grasfläche ab – bevorzugt in eine Rasenfläche. Für die Eiablage brauchen sie eine lückige Grasnarbe mit einem eher trockenen Boden. Die Weibchen graben sich dabei regelrecht in den Rasenboden ein.
Gartenlaubkäfer
Der Gartenlaubkäfer (Phyllopertha horticola) ist zusammen mit dem Junikäfer einer der am häufigsten auftretenden Rasenschädlinge. Er ist 8–11 mm gross und damit der kleinste der drei Käfer. Der Kopfbereich ist glänzend schwarz, der restliche Körper braun und leicht behaart.
Der Entwicklungszyklus dauert ein Jahr. Von Mai bis Juni schlüpfen die Käfer und beginnen sofort mit der Eiablage. Nach etwa drei Wochen schlüpfen bereits die ersten Larven. Den grössten Schaden an den Rasenwurzeln richten die Engerlinge im Herbst bis etwa Mitte Oktober an. Danach beginnt die Verpuppung, bevor im nächsten Jahr erneut die Käfer schlüpfen.
Vorbeugen und bekämpfen
Um einem Befall vorzubeugen, ist eine regelmässige Rasenpflege ausschlaggebend. Sie sorgt für eine dichte Grasnarbe, sodass sich die Käfer nur schwer im Boden eingraben können. Ausserdem bevorzugen die Käfer für die Eiablage eher trockene Erde. Feuchter Boden ist zur Eiablage unattraktiv. Ein etwas höherer Rasen während der Flugzeit macht es den Käfern ebenfalls schwer, in den Boden einzudringen.
Bekämpfen lassen sich die Schädlinge einzig im Engerlingsstadium und nur mit biologischen Mitteln. Dabei wird ein parasitärer Pilz in den Boden eingearbeitet. Sobald die Engerlinge mit dem Pilz in Kontakt kommen, durchwächst er diese mit seinem Pilzmycel und bringt sie zum Absterben.
Zur Bekämpfung der Gartenlaubkäferlarve haben sich auch Nematoden bewährt. Diese greifen die Engerlinge im Boden an und lassen befallene Larven in kürzester Zeit absterben.
Pilzprodukte und Nematoden sind im Fachhandel erhältlich. Lassen Sie sich beraten, denn nur eine fachgerechte Anwendung zum richtigen Zeitpunkt erzielt die gewünschte Wirkung.
Larven unterscheiden
Die Engerlinge der drei Käferarten sind optisch schwierig voneinander zu unterscheiden. Auch die Grösse ist kein verlässliches Erkennungsmerkmal, da die Larven verschieden lange Entwicklungszyklen durchlaufen. Oft ist die Unterscheidung nur anhand der Merkmale am Hinterteil und über die Art der Fortbewegung möglich. Für die Bekämpfung ist die richtige Zuordnung jedoch wichtig.
Alle drei Larven haben einen C-förmig gekrümmten Körper, drei Beinpaare und einen bräunlichen Kopf. Folgende Bestimmungskriterien dienen als Erkennungshilfe.
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