Unkrautkunde: Weissklee
In einer losen Folgen werden wir Ihnen die wichtigsten Rasenunkräuter kurz vorstellen. Fangen wir mit dem Weissklee an.
Auf welcher Rasenfläche ist der Weissklee nicht schon vorgekommen. Der Klee kann teilweise ausserordentlich hartnäckig zum Bekämpfen sein. Der Grund liegt in seinem einerseits gedrungenen, kriechenden Wuchs. So wächst er meistens unter der eigentlichen Rasenschnitthöhe. Der Hauptvorteil hat sich der Weissklee allerdings bei der Nährstoffbeschaffung angeeignet. So geht das Unkraut eine Symbiose mit Knöllchenbakterien ein. Die Knöllchenbakterien können aus der Luft den Stickstoff binden. Dieser wird dem Klee zur Verfügung gestellt. Als Gegenleistung bekommen die Bakterien von den Pflanzen Zuckerverbindungen, welche sie sonst nicht selber herstellen können. So gesehen profitieren sowohl die Knöllchenbakterien wie auch der Weissklee.
Meistens kommt so der Klee auf eher schlecht ernährten Rasenflächen vor. Werden die Rasengräser ausreichend mit Nährstoffen versorgt, können sie sich gut entwickeln und so das Aufkommen von Weissklee eindämmen.
Hat sich nun aber der Klee auf einer Rasenfläche angesiedelt, kann er relativ gut vertikutiert werden. Durch das Vertikutieren (1x längs und 1x quer) werden die Klee-Wurzeln gut herausgerissen. Wichtig ist die nachfolgende Düngung des Rasens, damit sich schnell wieder eine dichte Grasnarbe bildet. Sind es allerdings grösser Kahlstellen nach dem Vertikutieren, sollten diese mit einer Nachsaat-Mischung angesät werden.
Etwas aufwändiger allerdings ist das Ausstechen der Kleenester. Am einfachsten geht dies mit einem Spaten. Anschliessend müssen die Löcher mit Rasenerde neu aufgefüllt und nachgesät werden. Obwohl es aufwändig ist, hat man im Vergleich zum Vertikutieren am schnellsten einen Klee freien Rasen.
Eine dritte Variante ist der Einsatz von einem Rasenunkrautvernichter. Hierbei ist es wichtig, dass ein Produkt gegen breitblättrige Unkräuter eingesetzt wird.
Allerdings ist es bei allen Massnahmen wichtig, dass die Rasenfläche ausreichen mit Nährstoffen versorgt wird. Denn nur dann lässt sich nachhaltig der Weissklee im Rasen bekämpfen.
Ganz klar: Thema verfehlt! Keine der obigen Anregungen (mehr ist es nicht) wirkt nachhaltig. Um Weissklee wirklich zu bekämpfen, gibt es ein altes Mittel – Eisenchlorid! Schon mal gehört? In heißem Wasser aufgelöst (eine kl. Schaufel auf 10 l Wasser) und das ausgegossen – nur so geht der Klee baden! Evtl mußt du das zwei- oder dreimal machen, denn Weissklee ist hartnäckig. Vertikutieren ist absoluter Schwachsinn: Das zerschneidet die Ausläufer nur, fördert die Wurzelbildung der Stückchen und führt zu einem dichten Kleeteppich. Verstanden?
Guten Tag
Besten Dank für diesen wertvollen und geschätzten Input. Nichts gegen Hausmittel im Garten – aber Eisenchlorid gegen Weissklee zu empfehlen ist nichts, was ich mit gutem Gewissen und fachmännischer Praxis vereinbaren lässt. Die Einstufung von Eisenchlorid nach GHS für den Anwender mal ausser acht gelassen, ist das Ausbringen von Chlorid im Rasen nicht zu empfehlen.
Gerne können wir die sinn- oder unsinnige Anwendung von Eisenchlorid auch persönlich am Telefon oder per Mail besprechen.
freundliche Grüsse
Ihr Hauert Team
Guten Tag Ich habe viel Klee im Rasen . Gibt es einen Düngere oder Vernichtungsmittel damit ich dieses Unkraut aus dem Rasen bringen Haben sie mir einen Typ dazu.
Freundliche Grüsse A.Müller
Guten Tag Herr Müller
Viel Klee im Rasen ist immer ein Zeichen dafür, dass dem Rasen eher weniger Nährstoffe zur Verfügung standen. Denn der Klee kann sich selber den Luftstickstoff zur Nutze machen. Deshalb hat er gegenüber dem Rasen einen Vorsprung.
Wir würden Ihnen empfehlen, dass Sie den Rasen jetzt mit Geistlich Turbo Rasendünger düngen. Dadurch setzt das Gräserwachstum ein und der Rasen ergrünt sichtlich.
Im April würde ich Ihnen empfehlen den Rasen zu vertikutieren. Durch das Vertikutieren reissen Sie ebenfalls einen Teil des Klees heraus. Sollte es danach noch Kleebesatz haben, könnten diese dann einfach noch schnell ausgestochen werden. Wichtig ist, dass der Rasen nach dem Vertikutieren mit Ha-Ras Rasendünger oder Rasen-Tardit gedüngt wird, damit sich der Rasen schnell wieder regenerieren kann.
Grundsätzlich lässt sich Klee auch gut mit einem Unkrautvertilger bekämpfen. Am besten fragen Sie im Fachhandel nach einem Produkt gegen breitblättrige Unkräuter im Rasen. Die Behandlung sollte nur bei wüchsigem Wetter erfolgen – d.h. die Behandlung sollte im Frühling (April) bei mind. 14°C Nachttemperaturen durchgeführt werden. Zudem sollte der Rasen etwa 2 Wochen vorher gedüngt sein, dass er die Phase der Unkrautbehandlung gut übersteht.
freundliche Grüsse
Judith Bircher
Sehr geehrte Damen und Herren,
vielen Dank für die Info zu Unkräutern im Rasen.
Mir fehlt jetzt nur noch der „rote Klee“ in der Rubrik Unkräuter/Krankheiten, welchen wir leider auch im Rasen haben. Über einen Beitrag hierzu wäre ich Ihnen dankbar.
Mit freundlichen Grüßen,
C. Morgenstern
Guten Tag
Danke für den Input – werden wir gerne aufnehmen und einen entsprechenden Beitrag erfassen.
freundliche Grüsse
Judith Bircher
Guten Tag Frau Bircher,
auch wir haben sehr mit dem Weißklee zu kämpfen. Wie oft und wann im Jahr kann man den Rasen bei dem Befall vertikutieren?
Welcher Abstand beim Mähen mit unserem Rasentraktor mit Mulchmäher ist empfehlenswert um das Mähgut liegen lassen zu können?
Über eine Rückmeldung wäre ich sehr dankbar.
Mit freundlichen Grüßen
K.Deyle
Guten Tag
Grundsätzlich sollte nicht mehr als max. 2 mal im Jahr vertikutiert werden. Wenn Sie mit Klee zu kämpfen haben, dann achten Sie darauf, dass Sie den Rasen nach dem Vertikutieren düngen und einsäen. Als Schnitthöhe empfehlen wir rund 4cm. Wenn Sie das Schnittgut liegen lassen möchten, dann können Sie den Rasen etwas häufiger mähen, dann liegt auch nicht viel Schnittgut auf dem Rasen rum.
freundliche Grüsse
Judith Bircher